Schluss und Taufe

Der traditionelle „Schluss“ und die schafskopfanische Taufe

Den alljährlichen Karnevalsabschluss bei der KG Schafskopf gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Der erste Schluss fand Ende der 60er Jahre statt. Der damalige Präsident Werner Kamenz lud schriftlich zum Sessionsrückblick in der „Schafskopftränke Anton Martini“ ein. Später war die Wirtschaft bekannt unter dem Namen Bürgerstube Uschi Schwab. Damals wurde der Schluss noch im kleinen Kreis in einem Nebentrakt der Wirtschaft gefeiert. Um die 20 Schafsköpfe versammelten sich dort, um der Rede des Präsidenten Werner Kamenz zur abgelaufenen Session und Vorträgen von Mitgliedern zu lauschen. Die Vorträge wurden damals noch stehend aus einer „Wäschebütt“ vorgetragen.

Bis Anfang der 80er Jahre wurde die Veranstaltung Jahr für Jahr dort abgehalten. Aufgrund der ansteigenden Teilnehmerzahl musste jedoch eine neue Örtlichkeit ausgemacht werden und so wechselte man ins Gasthaus Heinemann. Ab 1986 fand der traditionelle Schluss dann im Gasthaus „Off de Grenz“ bei Christa und Bodo statt. Dort traten unter anderem die Wilde Horde und die Sängerknaben der Schafsköpfe auf. Ein größerer Programmpunkt und bis heute noch bestehender war die Verlosung. Dort wurden die berühmten schafskopfanischen Kuckucksuhren von Peter Hilger verlost. Nach dem der Schluss zu einer richtigen Familienfeier ausgebaut wurde wechselte man den Veranstaltungsort in den Saal Esch und ab 2010 ins Foyer der Wernerseckhalle.

Heute beinhaltet der Schluss immer noch die Begrüßungsrede des Präsidenten und den Sessionsrückblick. Auch das Kappensitzungsprogramm wird nochmal zum besten gegeben. Neben einem Buffet für alle Gäste gibt es an diesem Abend auch verschiednene Ehrungen für Vereinsmitglieder und als letzten Programmpunkt immer noch die beliebte Verlosung. Der große Höhepunkt liegt jedoch immer noch auf den anstehenden Taufen von neuen Heidenkindern.

Die schafskopfanische Taufe

Einer der größten Momente eines jeden Schafskopfes ist die sogenannte „Taufe“. Jedes Mitglied, dass sich für eine aktive Mitgliedschaft im Verein entscheidet erhält zunächst den Status eines Heidenkindes. Hierbei hat es ein ganzes Jahr Zeit um die aktiven Mitglieder von sich und seiner Verbundenheit zum Verein zu überzeugen. Auf der jährlichen Mitgliederversammlung, die zwischen der Karnevalssession und dem traditionellen Schluss statt findet, wird dann abgestimmt ob das Heidenkind getauft werden soll. Die Taufe erfolgt dann als eigenständiger Programmpunkt auf dem Schluss.

Das Taufritual

 Jedes Mitglied das zur Taufe zugelassen ist, muss bis zum Schluss zwei Paten ausgewählt haben. Die männlichen Mitglieder benötigen zwei weibliche Taufpatinnen und die weiblichen Mitglieder zwei männliche Taufpaten. Alle drei werden gemeinsam auf die Bühne gerufen, wobei das Heidenkind sich auf einen verkehrtherum gestellen Stuhl knien muss. Die Patinnen/Paten stehen links und rechts neben dem Täufling. Dann wird das Taufkleid angeklegt. In der Anfangszeit diente ein weißes Gardinentuch als Taufkleid. Anfang der 80er Jahre fertigte Margarete Monreal ein spezielles Taufkleid an, welches bis heute noch benutzt wird.

Im Anschluss erfogt die Wiedergabe des Taufspruchs. Dabei legen die Patinnen/Paten die Hand auf die Schulter des Täuflings. Der Täufling hält den Bart des Hannibals fest und spricht den Taufspruch nach, den es vom Präsidenten vorgesprochen bekommt:

Ich gelobe beim Barte des Hannibal,

das ich stets und überall, ein guter Schafskopf sein werden. 

Treu und gefolgsam meiner Herde.

Ich geh für den Schafskopf durch dünn und durch dick

und schrecke auch nicht vor einem Körnchen zurück.

Danach wird die Schauze des Hannibal in ein Glas Hefe getunkt und der Täufling muss ihn küssen. Als letztes Zeichen der Ernsthaftigkeit bekommt der Täufling und die Paten ihr Taufgetränk gereicht. Männer müssen ein 0,2l Glas Hefe trinken und Frauen ein 0,2 l Glas Genever. Zu guter Schluss wird dem nun neuen aktiven Mitglied seine Taufurkunde und sein Aktivenorden verliehen. Somit ist er ein ausgewachsener Schafskopf und verliert den Status als Heidkind.

Ein weiterer Brauch ist, dass das neue aktive Mitglied im Anschluss mit seinen Patinnen/Paten an die Theke geht und diese den ganzen Abend lang „freihält“.

]